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SSL L350 PLUS - Live-Produktionspult mit über 200 Processing-Pfaden

SSL L350 PLUS
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Komfortables Digitalmischpult mit 216 variablen Processing-Pfaden (plus Matrix, VCAs) für anspruchsvolle Live-Produktionen

Innovative Bedienkonzepte wie Focus Fader oder das simple Drag & Drop Layout für Signalpfade und Faderlayer garantieren intuitives, übersichtliches Arbeiten

Klangeigenschaften, die neue Standards für Live-Anwendungen setzen - dank den SuperAnalogue Preamps und der innovativen Tempest Digital Audio Plattform

Optimale Netzwerkintegrationen - Blacklight/MADI und das fortschrittliche X-Light/Dante Format (AES67 fähig) bieten Ihnen beispiellose Flexibilität für jeweils 256x256 redundante Kanäle im 96 kHz Format

Vorbildliche Remote-, Link-, Soft- und Hardware-Optionen

SSL L350
SSL L350
SSL L350
SSL L350
Architecture Diagram
Live Setup Example

Das SSL L350 trägt den immer komplexeren Anforderungen bei großen Live Events in puncto Ausstattung, Bedienung und Vernetzung Rechnung.

Tempest heißt die innovative, speziell für Live-Applikationen entwickelte Digital Audio Plattform von SSL. Sie garantiert hocheffiziente und zuverlässige Signalverarbeitung mit minimalen Latenzen. Ein wichtiges Kriterium bei dieser Systemgröße, denn Sie können bis zu 600 Ein- und Ausgänge auf über 200 frei konfigurierbare Processing-Pfade verteilen. Neben Kanälen, Aux- und Sub-Gruppen sind dies auch hybride Stem-Groups, die den Signalfluss vom Kanalzug bis zur variablen Ausgangsstruktur gleich „mitdenken“. Eine üppige 32x36 Matrix und 36 VCA Gruppen gibt es noch obendrauf.

Exzellente Klangergebnisse sind Bestandteil des genetischen Fingerabdrucks von Solid State Logic. Die „beautiful audio technology“ beginnt mit SuperAnalogue Vorverstärkern und setzt sich bis zu hochwertigen D/A Wandlern in den Ausgängen fort (24 bit/96 kHz). Eine gewaltige Tool Box offeriert Ihnen das integrierte Effekt-Rack. Es ist die perfekte Ergänzung zu den hocheffizienten Equalizern und All-Pass-Filtern der Kanäle und Busse.

Geniale Bedienerlösungen prägen Ihren entspannten Workflow auf der L350 Konsole. Neben der kinderleichten Drag & Drop Konfiguration für Signalpfad und Faderlayer punktet SSL mit Konzepten wie Spill, Super-Q, Eyeconix und einer Focus Fader Sektion (siehe FAQs). Bei Theater- und Musicalproduktionen sorgt die luxuriöse Szenenautomation für einen reibungslosen Ablauf. Hier können Sie nach Herzenslust vorprogrammieren, duplizieren oder im Nachhinein gezielt editieren.

Auf beispiellose Flexibilität dürfen Sie sich auch bei der Integration von SSL Live Mischpulten in Netzwerkumgebungen verlassen. AES67, Dante und/oder MADI Formate können fast beliebig skaliert und kombiniert werden. Um 256x256 Kanäle flexibel, redundant und im 96 kHz Format über Glasfaserkabel zu routen, wählen Sie Blacklight (MADI) oder den neuen X-Light Konverter (Dante/AES67). Die notwendigen Schnittstellen am Pult lassen sich wunschgemäß konfigurieren und eine Vielzahl an Stagebox-Modellen ermöglicht maßgeschneiderte I/O Konzepte. Diese Modelle erleichtern Ihnen die Planung und Arbeit mit wichtigen Details wie integrierte MADI Split Ports, analoge Split Optionen oder dem SSL Gain Sharing. So haben Sie auch für überraschende Szenarien alle Optionen zur Hand.

Vorbildliche Erweiterungsmöglichkeiten stehen Ihnen auch für die Bedieneroberfläche zur Verfügung. Sie können einerseits Screens, Tablets oder iPads zur Visualisierung anschließen, andererseits ist auch die Spiegelung von zwei Konsolen oder die Erweiterung mit bis zu zwei Hardware Expandern (je 12 Fader) möglich. Eine komfortable Software Steuerung ist für Sie unverzichtbar? SSL bietet Ihnen sogar zwei Lösungen – für Tablets (TaCo App) und für separate Rechner mit SOLSA, der pulteigenen Software für On/Offline Setup Application.


Technische Daten


Dokumente


Videos


Optionales Zubehör


FAQs

Wer ist Solid State Logic?

Die Ursprünge von SSL gehen ins Jahr 1969 zurück, als ein junger Brite namens Colin Sanders Multiplex Steuerungen für Kirchenorgeln baute, die den Einsatz von riesigen Kabelmengen obsolet machten. Weil er Halbleiter (Solid State) und „Logic Gates“ verwendete, nannte er das ganze „Solid State Logic“

Wenige Jahre später baute sich Colin Sanders für sein persönliches Aufnahmestudio ein imposantes Mischpult. Dieses Mischpult bestellten viele Musiker und befreundete Toningenieure bei ihm in den Jahren darauf, weil es hervorragend klang und für die damalige Zeit innovative Detaillösungen bot (z.B. einen Kompressor in den Kanalzügen). Im Jahr 1978 wurde Solid State Logic dann offiziell als Firma gegründet, stellte mit der SL4000B das erste Inline-Pult vor und erreichte in den kommenden Jahrzehnten legendären Status in der Studiotechnik.

Im Jahr 2005 kaufte der Musiker & Produzent Peter Gabriel eine SSL Konsole für sein Real World Studio - und kurz darauf auch gleich die ganze Firma. Weil Peter Gabriel die SSL Pulte auch gerne bei Live Konzerten verwendet hätte, die Studio Konsolen jedoch nicht für solche Einsätze konzipiert waren, startete man mit den ersten Ideen und der Entwicklung digitaler Live Mischpulte.

2013 wurde dann das erste Live Mischpult (L500, der Vorgänger des L550) vorgestellt. Bis heute wurde die Live Range kontinuierlich ausgebaut und umfasst inzwischen vier Mischpultmodelle plus Remote-Einheit, komfortable Steuersoftware sowie zahlreiche I/O Komponenten für flexible Netzwerklösungen.


Was sind Stem Groups?

Auf SSL Live Mischpulten lassen sich Signalpfade mit dem Namen „Stem Group“ konfigurieren. Das englische Wort „stem“ bedeutet „Stamm“ oder „abstammen“. Bei Stem Groups handelt es sich einfach ausgedrückt um eine Art weiterentwickelten AUX Bus, in dem Signale zusammengefasst, bearbeitet, ausgespielt und/oder erneut auf existierende Busse geroutet werden können.

Stem Groups besitzen Send Regler für die einzelnen Quellen, können mit oder ohne Prozessing ausgestattet und in mono, stereo, LCR, 4.0 oder 5.1 konfiguriert werden. Sie können eine Stem Group auf alle Busse, Ausgänge oder auf andere Stem Groups routen. So ist es beispielsweise möglich, Signalgruppen oder Effektanteile zusammenzufassen und anschließend dezidiert den Monitormischungen auf der Bühne zuzuordnen.


Was macht die „Spill-Funktion“?

Bei den SSL Live Konsolen können mit der „Spill“-Funktion die einzelnen Züge eines 5.1, 4.0, LCR oder Stereo-Pfades bei Bedarf mit einem Tastendruck auf der Bedienoberfläche „ausgebreitet“ werden, um sie gezielt zu bearbeiten. Anschließend werden sie wieder „zusammengefaltet“.
Auf diese Weise minimiert und maximiert sich die Bedienoberfläche nur temporär und nur für die relevanten Bereiche. Das Resultat ist eine aufgeräumte Mischpultoberfläche mit optimiertem Platzbedarf und bestmöglicher Übersicht in der jeweiligen Situation.


Welche Vorteile bietet "Super-Q" bzw. der Query Modus?

"Super-Q" ist die Feature Überschrift für den SSL Query Modus, eine zeitsparende Abfrage-Funktion.

Durch das Drücken der kleinen „Q“-Taste über dem Fader werden die an dem jeweiligen Kanal/Bus/VCA „beteiligten“ Signalpfade aufgerufen und ggf. die beteiligten Sends auf die Fader gelegt. Auf diese Weise verschafft Super-Q mit nur einem Tastendruck einen Überblick darüber, auf welche Busse ein Kanalsignal geroutet ist, welche Kanäle einem VCA zugeordnet sind oder aus welchen Signalen sich ein Aux Bus oder eine Stem Group zusammensetzt.
Natürlich können alle beteiligten Signalpfade im Query Modus auch bearbeitet werden. Das erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit und Übersicht bei komplexen Mischszenarien (wie z.B. dem Monitormix) drastisch.

Wird die Q-Taste länger gedrückt, so können Quellen- oder Routing-Zuordnungen sogar unmittelbar über die Select-Taste geändert werden. Das bedeutet, dass Sie z.B. einzelne Monitormischungen über Super-Q innerhalb weniger Sekunden ergänzen und anpassen können.
Super-Q funktioniert Interface-übergreifend für das komplette Mischsystem – auf dem TaCo Screen, auf einem ans Mischpult angeschlossenen externen Fader Tile, auf dem Touch Screen und natürlich auch auf den Fader-Einheiten des Hauptpultes.

Sie können Details der Super-Q Funktion sogar auf Ihre persönliche Arbeitsweise anpassen. Die Send Levels der beteiligten Kanäle (Contributions) lassen sich wahlweise auf die Drehregler über den Fadern oder auf die Fader legen. Zudem können Sie für den jeweiligen Signalpfad-Typen zwischen zwei Query Anzeigemodi auswählen:

Im „Compressed-Mode“ legt Super-Q alle beteiligten Pfade/Sends unmittelbar nebeneinander.

Im „Expanded- Mode“ belässt Super-Q die beteiligten Pfade/Sends auf ihrer Position im Pultlayout und markiert sie lediglich durch die farbige Q-Taste.

Mit „Query to Focus Fader“ wird der abgefragte Pfad durch Drücken der Q-Taste automatisch auf den Focus Fader in der Master Section gelegt.
Der „Clear Query User Key“ erlaubt es, mit dem immer gleichen Tastendruck aus dem Abfragemodus in das normale Pult Layout zurückzukehren.


Was bedeutet „Eyeconix“?

Große digitale Mischpulte arbeiten zwangsläufig mit Bänken und Layern. Die schnelle Identifikation von Kanalzügen bekommt dadurch eine entscheidende Bedeutung.

Hinter dem SSL Terminus „Eyeconix“ verbergen sich Bitmap Grafiken, die Sie jedem Kanal/Bus zuordnen und mit einem farbigen Hintergrund versehen können. SSL Eyeconix folgt somit dem Prinzip „Erkennen statt Lesen“, d.h. Sie können sich in Sekundenbruchteilen orientieren und haben den Finger immer am richtigen Fader. Ergänzt wird der Eyeconix Grafik-Katalog durch eine Vorauswahl an Kanalbeschriftungen, um Ihnen bei der Einrichtung des Pultes Zeit und Tippfehler zu ersparen.

Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch, dass Sie vorhandene Kanalbeschriftungslisten via Excel/csv ins Pult importieren (oder exportieren) können. Dabei erkennt das Pult beispielsweise die abgesetzten Kürzel „L“ & „R“ automatisch und konfiguriert in der DSP sofort entsprechende Stereokanäle. Einfacher geht´s nicht!


Kann ich Patching-Daten oder die Kanalbeschriftungen der SSL Live Mischpulte ex- oder importieren?

Ja, beides ist in einer Liste möglich. Beim Datenexport enthält die erstellte Excel-Liste mehrere Spalten, in denen Nummer und Name des Kanals sowie die Quellen samt physikalischer Buchsen aufgeführt sind.
Eine solche Liste kann bei kurzen Umbauzeiten im Festivalbetrieb sehr nützlich sein. Anhand dieser Setup Referenz kann ein Kollege beispielsweise die Verkabelung der Stagebox an der Bühne übernehmen, während Sie sich anderen Aufgaben am Mischpult widmen.

... zum Beispiel der Kanalbeschriftung! Denn diese kann aus einem Excel oder einer .csv Datei importiert werden. Auf diese Weise sparen Sie in hektischen Situationen Zeit, Nerven und minimieren obendrein noch potentielle Fehlerquellen.


Was ist ein „Fader Tile“?

SSL bezeichnet die Hardware-Einheiten der Mischpulte mit den jeweils 12 Fadern als „Fader Tile“ (Tile = Platte/Kachel). Unter Tontechnikern werden diese Sektionen häufig auch als Faderbay tituliert.
Bei SSL verbirgt sich hinter dem Namen "Fader Tile" außerdem noch die Expander Einheit mit 12 Fadern. Jedes SSL Live Mischpult kann mit bis zu zwei dieser Fader Tiles erweitert werden.


Was ist das „Channel Control Tile“?

Die Modelle L350 und L550 sind mit einem „Channel Control Tile“ ausgestattet. Diese Sektion beinhaltet neben einem High Res 7,5“ Touch Screen auch 15 Drehregler und etliche Schalter. Mit diesen taktilen Elementen haben Sie Zugriff auf alle Kanalparameter – EQ, Dynamics, Panning, etc.
Das Channel Control Tile stellt eine Alternative zur reinen Bildschirmbedienung der Kanalparameter dar.

Das Channel Control Tile und der Focus Fader folgen immer zeitgleich dem jeweils selektierten Kanal/Bus. In Kombination können beide für schnellen „analogen“ Zugriff und Justierungen an den Schaltern und Reglern benutzt werden. Das garantiert in der Summe einen schnellen, komfortablen und fehlerfreien Workflow.


Wofür wird der Focus Fader verwendet?

Wenn Sie einen Signalpfad über die Select-Taste zum Bearbeiten auswählen, wird dieser immer zeitgleich auf den Focus Fader gelegt. Der Focus Fader ist auf der rechten Seite an einer ergonomisch optimalen Position der Pultoberfläche platziert und ermöglicht Ihnen schnelles und ggf. beidhändiges Arbeiten, indem sie mit der linken Hand selektieren und die rechte zur Bearbeitung immer am Focus Fader behalten können.

Das Channel Control Tile und der Focus Fader folgen immer zeitgleich dem jeweils selektierten Kanal/Bus. In Kombination können beide für schnellen „analogen“ Zugriff und Justierungen an den Schaltern und Reglern benutzt werden. Das garantiert in der Summe einen schnellen, komfortablen und fehlerfreien Workflow.


Was genau sind SuperAnalogue™ Mikrofonvorverstärker?

Die Idee der SuperAnalogue™ Preamps entstand ursprünglich Mitte der 90er Jahre. Colin Sanders war nicht nur der Gründer von SSL, sondern auch ein sehr erfahrener und angesehener Tontechniker. Er wusste, wie er in einem Aufnahmestudio durch gezielte Mikrofonauswahl und –platzierung sowie verschiedene akustische Maßnahmen das optimale Klangbild erreicht.
Allerdings mussten die Tonsignale auf dem Weg zum Aufnahmemedium durch eine Vielzahl elektronischer Bauteile geroutet werden - nämlich durch das große Studiomischpult.
Bei genauer Analyse des ursprünglichen Signals und des Aufnahmesignals stellte Colin Sanders – einfach ausgedrückt - tonale Veränderungen fest. Diese minimalen Veränderungen mochten für ein einzelnes Signal noch tolerierbar sein, in der Summe von 48 Einzelspuren waren die Unterschiede jedoch aus Colins Sicht zu relevant, um ignoriert zu werden.

Nach umfangreicher Forschung und Entwicklung präsentierte SSL einige Zeit später eine außergewöhnliche Schaltung, die sich um drei zentrale Punkte dreht:
Keine Trafos im Vorverstärker.
Keine Kondensatoren im Vorverstärker.
Verwendung von DC Servo-Technologie

Dieses Vorverstärker-Design beeindruckt durch einige herausragende technische Resultate:
Einen komplett linearen Frequenzgang zwischen 20Hz und 20kHz (mit -3dB Punkten bei 6Hz und 200kHz!)
Einen linearen Phasenfrequenzgang zwischen 100Hz und 10kHz mit minimalem Roll-Off am unteren Ende
Eine enorme Signalbandbreite bei extrem niedrigen Verzerrungen

Der daraus resultierende Nutzen lässt sich für Sie als Anwender folgendermaßen zusammenfassen: Die SuperAnalogue Preamps bieten
a) ... ein „schnelles“ Schaltungsdesign, das die für einen authentischen Sound wichtigen ersten Millisekunden des Signals detailgetreu abbildet. Das ist essentiell bei z.B. Gitarre, Piano, Drums.
b) ... ein nahezu originalgetreues Gesamtklangbild
c) ... eine optimale Stereoabbildung der Signale
d) ... einen im besten Sinne „fetten“ und in den Tieffrequenzen sauberen Sound

Besonders der letzte Punkt ist ein Resultat des sehr stabilen Phasenfrequenzgangs. Und es ist einer der Gründe, warum nicht zuletzt angesagte Hip-Hop Produktionen auf SSL gemischt wurden.
Die SuperAnalogue™ Preamps haben den legendären Ruf der SSL Mischpulte so nachhaltig geprägt, dass dieses Design auch heute noch verwendet wird – unter anderem in den Live Mischpulten von Solid State Logic.


Was ist Blacklight™?

Herkömmliche Audio-Verbindungen zwischen MADI Geräten sind auf eine Bandbreite von maximal 64x64 Audiosignalen begrenzt. Je nach Hersteller werden MADI Stageboxen meist über Netzwerkkabel (Cat 5/6/7) oder – wie bei SSL – über BNC Kabel angeschlossen. Ein Merkmal von diesen MADI Streams besteht darin, dass sie nicht nur Audiosignale beinhalten sondern auch Steuerdaten für z.B. Gain und +48V. Und sie können lediglich in einer Punkt-zu-Punkt Topologie verkabelt werden. D. h. von jeder Stagebox muss eine eigene Kabelverbindung zur MADI Buchse am Pult gezogen werden. Das ist für Standardanwendungen meist unproblematisch, wird bei größeren Shows mit verteilter I/O jedoch komplizierter, aufwändiger und ggf. teurer.

SSL hat für genau diese Anwendungen das Blacklight™ Protokoll entwickelt. Mit Blacklight™ können 256x256 MADI Signale incl. Steuerdaten in 96kHz Qualität mit sehr geringer Latenz über ein Glasfaserkabel übertragen werden.

Die Vorteile liegen auf der Hand:

- Mit Blacklight gibt es nur noch eine einzige Kabelverbindung von der Bühne zum Pult statt viele über lange Strecken einzeln verkabelte Stageboxen

- Mit Blacklight werden für die langen Strecken robustere Steckverbindungen und Kabel verwendet

- Die mögliche Kabellänge steigt rapide durch die Verwendung von Lichtwellenleiter (bei Blacklight™ 2-adriges Neutrik OpticalCON)

- Die Begrenzung auf 64 bidirektionale 48 kHz Signale ist bei Blacklight aufgehoben. Stattdessen werden 8x32 Signale in 96kHz Qualität übertragen - macht insgesamt 256 Signale

Alle Pulte von SSL besitzen werksseitig oder optional eine Blacklight™ Schnittstelle. So können mit dem Blacklight™ II MADI Concentrator die Signale von bis zu acht MADI Stageboxen redundant für ein oder zwei SSL Live Mischpulte zusammengefasst werden. Dabei bieten die meisten Stageboxen sogar einen Gain-kompensierten MADI Split als zusätzlichen Übergabepunkt für weitere Adressaten.


Was ist X-Light™?

Dante Netzwerke sind in der Praxis mitunter eine komplexe Angelegenheit. Besonders dann, wenn die Anzahl der Komponenten und die Anzahl der „Teilnehmer“ steigt.

Mit der X-Light Bridge hat sich SSL nicht nur zum Ziel gesetzt, die Vorteile von Dante Netzwerken uneingeschränkt am Mischpultplatz nutzen zu können. Dante I/O Systeme können mit X-Light auch größer skaliert werden, ohne Kompromisse bei der Konfigurationshoheit und der Netzwerksicherheit einzugehen.

Das X-Light Format transportiert acht bidirektionale 32er Streams plus einen Stream für Steuerdaten. Diese Audio- und Steuerdaten kann die X-Light™ Bridge zu Dante Signalen konvertieren und umgekehrt. So können mit einer X-Light Bridge und den erforderlichen Netzwerk Switches 256x256 Dante Signale incl. Steuerdaten in 96kHz Qualität mit sehr geringer Latenz zwischen mehreren I/O Devices und Mischpultplätzen übertragen werden. Die Konfigurationshoheit liegt hier beim Mischpultplatz. Die Verbindung von den Pulten zur X-Light Bridge wird durch Neutrik OpticalCON Quad Kabel realisiert, von der Bridge zu den einzelnen Stageboxen funktionieren Standard-Netzwerkkabel.

Bis zu acht SSL Dante Stageboxen können über eine X-Light Bridge für mehrere Mischpulte gebündelt werden. Die X-Light Schnittstelle ist auf Wunsch für jedes Pult werksseitig konfigurierbar.

Die Dante I/O Konzepte von SSL bieten noch ein Novum: Fast alle SSL Dante Stageboxen besitzen zwei (!) Dante Brooklyn Module. Dadurch kann das Hauptpult einen Gain-kompensierten Signal-Split in ein komplett separates Dante Netzwerk schicken. Das ist sehr hilfreich, wenn eine der involvierten Parteien zwar Zugriff auf die Signale aber keinen Zugriff auf das „eigene“ Dante Netzwerk bekommen soll. Klassische Beispiele für solche Szenarien sind Splits für den Ü-Wagen oder für eine separate Recording-Location.


Was ist SOLSA?

SOLSA steht für „SSL On/Off Line Setup Application“. Es handelt sich hierbei um die für PC Bedienung aufbereitete Pult Software.

SOLSA kann sowohl „online“ zur Fernsteuerung eines bestehenden Systems als auch „offline“ für die pultunabhängige Programmierung einer Show verwendet werden.

Im Offline-Betrieb können zur Vorbereitung einer Show nahezu alle Pultparameter verändert und konfiguriert werden; Die Pult-Achitektur, die Belegung der Layer und Bänke einzelner Fader Tiles, I/O Routings, die Erstellung von Szenen, Details der Effektkonfiguration und natürlich Kanaleinstellungen, Bus-Routings und VCA Zuordnungen.

Im Online-Betrieb werden Mischpulteinstellungen in Echtzeit editiert. Dafür ist lediglich ein Netzwerkkabel oder alternativ ein Wireless Access Point notwendig, damit SOLSA in unmittelbarer Nähe oder abgesetzter Position Zugriff auf die Konsole hat. In Verbindung mit einem externen Fader Tile (12-Fader Expandereinheit) kann SOLSA auch als kleiner aber vollwertiger Remote-Arbeitsplatz für das Hauptmischpult dienen.

SOLSA Systemanforderungen:
Betriebssystem:
Windows 7 64-bit, Windows 8 64-bit, Windows 8.1 64-bit oder Windows 10 64-bit Betriebssystem

Hardware Anforderungen:
(Gelten auch für die Installation der o.g. Betriebssysteme auf Apple Mac Rechnern (Intel), mit einem Multi-Boot Systems wie Boot Camp oder einem Parallels Desktop)
Minimum 8GB RAM
2.6GHz Dual Core CPU oder größer
200MB Hard Disk Speicherplatz
Bildschirmauflösung mindestens 1280 x 1024

Darüber hinaus benötigen Sie:
Ein SolidStateLogic.com Account (unter: store.solidstatelogic.com/user/register)
Eine funktionierende Internet Verbindung für die Installation
Das Recht, auf Ihrem PC Software zu installieren
Das SOLSA Software Download-File (erhältlich unter www.solidstatelogic.com/live/l100/solsa

(Wichtig: SOLSA kann nicht als eigenständiges „Software Mischpult“ betrieben werden, da keine Prozessing Kapazitäten vorhanden sind und keine Audio-Signale in der Software verarbeitet werden!)


Was ist TaCo?

Im Gegensatz zu SOLSA ist TaCo eine App, die Sie auf dem iPad oder auf Android Devices installieren können. Mit entsprechendem Router / Access Point bieten TaCo und SOLSA selbstverständlich auch in Kombination und zeitgleich Zugriff auf ein Mischpult.

Auf der Bühne kann TaCo sowohl vom Techniker als auch von den Musikern bedient werden. Sie können den Zugriff in die App auf einen individuellen Aux Mix limitieren oder für alle Mixes öffnen. Selbstverständlich ist auch die Verwendung mehrerer Tablets mit unterschiedlichen Berechtigungen gleichzeitig möglich.
Viele Funktionen des Mischpultes können Sie auch in der App benutzen - Query zum Beispiel, um ausschließlich auf die Kanäle eines bestimmten Aux Mixes zuzugreifen.

Im „Engineer Mode“ können Sie auf alle Kanalparameter oder auf das Effekt Rack zugreifen. Busse sowie Mute- & VCA Gruppen stehen ebenfalls zur Verfügung. Besonders für die L100 und L200 Konsolen kann TaCo eine wertvolle Bedienhilfe sein. Wenn Sie das Tablet in der Halterung neben dem Touch Screen positionieren, befinden sich dort automatisch die Parameter des am Mischpult selektierten Kanals. Sie können also wahlweise den Main Screen des Pultes, die Quick Controls oder das Tablet für die Bearbeitung nutzen.

Auf dem L350 & L550 kann TaCo dadurch auch als eigenständige Bedieneinheit benutzt werden. Über die Funktionen „Link Channel Control Tile“ und „Focus Fader Lock“ bleibt ein ausgewählter Kanalzug ständig in der Ansicht.

Die SSL TaCo Mix App ist kostenlos im App Store für iOS oder bei Google Play für Android erhältlich.

Aufgrund der vielen Features in der neuesten TaCo Version ist die Kompatibilität immer auf die neueste Pultsoftware beschränkt. Sollte TaCo via App Store automatisch aktualisiert worden sein, bevor die neueste Software auf das Pult geladen werden konnte, können Sie eine ältere TaCo Version herunterladen, um mit dem Pult kompatibel zu sein. Für eine ältere TaCo Version geben Sie im App Store „SSL Live TaCo Legacy“ ein. Das Prozedere ist bei neuen und alten Versionen identisch. Es können auch beide Versionen gleichzeitig geladen werden, falls notwendig.

Die TaCo Mix App kann grundsätzlich erst ab Pult-Software Version 4.5 aufwärts auf L100, L200, L300/350, L500/550 verwendet werden. Ein WLAN Router/Access Point ist für eine drahtlose Verbindung notwendig.


Schnelle Hilfe bei Anwenderfragen?

SSL bietet eine vorbildliche „Live-Help“, die sowohl online livehelp.solidstatelogic.com/ als auch im Mischpult unter „HELP“ zur Verfügung steht. Das Manual ist praxisnah in fünf Kapitel gegliedert:

Introduction (Quick Start Guide & Systemaufbau)

Building a Show (Erklärungen der einzelnen Funktionen und Sektionen der Pulte)

Mixing (Details zu Query, Solo/Talkback, Effect Racks, Automation)

Settings & Extras (Optionen, Remote-Software usw.)

About (Informationen zur Pultsoftware)


Wofür sind die „Quick Controls“?

Auf jedem Fader Tile befinden sich über den Fadern zwölf sogenannte „Quick Controls“. Dabei handelt es sich um jeweils einen Push/Select Regler und drei Taster.

Diesen Quick Controls können pultübergreifend die gleichen Parameter von Kanalzügen oder Bussen zugeordnet werden. Dies geschieht am Fader Tile selbst oder in der Channel View des Touch Screens.

Alternativ kann die gesamte Quick Control Sektion unter dem Touch Screen im "Follow Detail" Modus betrieben werden. Dann liegen dort die Reglerfunktionen des im Screen ausgewählten Kanalzugs, beispielsweise der EQ oder Dynamik/Effekt-Parameter.

Die auf den Drehreglern anliegenden Funktionen der Quick Controls können auch auf die Fader „geflippt“ werden.


Was bedeutet die Anzahl der Signalpfade und der Zusatz "full/dry"?

Die DSP-Verteilung und die In/Out-Architekturen sind äußerst flexibel. Die jeweiligen verfügbaren Pfade der Konsolen können je nach Bedarf als Kanäle, Stem-Gruppen, Aux-Kanäle und Master-Pfade zugewiesen werden und als Mono-, Stereo- oder LCR-Pfade konfiguriert werden. Ein Monokanal belegt einen Pfad, ein Stereo-Kanal zwei, ein LCR-Kanal drei, ein 4.0-Kanal vier und ein 5.1-Kanal sechs Pfade. In einem “Full“ Pfad besteht die Möglichkeit auf die gesamte Signalverarbeitung (EQ, Delay, Dynamics, etc.) zuzugreifen. Trockene “dry“ Pfade können hervorragend eingesetzt werden für fertig gemischte Summen, Einspieler o.ä. Signale, die keine Signalverarbeitung benötigen.
Insert-Effekte verfügen über eine eigene dedizierte Verarbeitung, die ebenfalls dynamisch zugewiesen wird. Das Effektrack verfügt über eine eigne DSP Leistung die variabel aufgeteilt werden kann.
Eine Matrix verfügt auch über eine eigene DSP Verarbeitung und kann auf Wunsch in vier separate kleinere Matrizen unterteilt werden. Alle Matrix-Ausgangspfade verfügen über Hoch- und Tiefpassfilter, 4-Band-EQ, Delay, Allpassfilter und zwei Inserts, die sowohl für das interne Effekt-Rack als auch für die externe Verarbeitung verwendet werden können.